Am Mittwoch, den 5. Juli 2023, geben sechs Experten des Uniklinikums Würzburg erneut einen umfassenden Überblick zum aktuellen Stand bei der Erforschung, Diagnostik und Therapie des Multiplen Myeloms. Der Informationstag – diesmal als Präsenzveranstaltung – richtet sich an Patientinnen und Patienten, deren Angehörige sowie alle sonstigen Interessierten.
Würzburg. Am Mittwoch, den 5. Juli 2023 lädt die Medizinische Klinik II des Uniklinikums Würzburg (UKW) die interessierte Öffentlichkeit zum 22. Myelom-Forum ins Exerzitienhaus Himmelspforten in Würzburg ein. „Das erste Mal wieder vor Ort, nachdem wir während der Corona-Pandemie sechs dieser Foren als Online-Konferenzen durchgeführt haben“, verdeutlicht Prof. Dr. Hermann Einsele. Laut dem Direktor der „Med II“ freuen sich viele „Stammteilnehmerinnen und -teilnehmer“ auf den jetzt wieder möglichen persönlichen Kontakt und das direkte Gespräch. „Allerdings wussten viele auch die Vorteile der digitalen Treffen zu schätzen, beispielsweise die vermiedenen Aufwendungen für die Anfahrt“, fügt der Professor hinzu. Als Kompromisslösung sollen sich zukünftig bei den zwei Mal jährlich veranstalteten Myelom-Foren immer eine Präsenz- und eine Online-Version abwechseln.
Beim Treffen am 5. Juli beleuchten sechs Experten des UKW in ihren Vorträgen allgemeinverständlich topaktuelle Entwicklungen in der Diagnostik und Therapie des Multiplen Myeloms, einer bösartigen Krebserkrankung des Knochenmarks. „Dabei wird unter anderem die immer weiter wachsende Bedeutung der Immuntherapien deutlich werden“, kündigt Einsele an. Nach seinen Beobachtungen werden CAR-T-Zellen und bispezifische Antikörper zu immer früheren Zeitpunkten im Therapieverlauf eingesetzt. „Wir hoffen, dass damit immer mehr Patientinnen und Patienten langfristig in Remission kommen“, so der Myelom-Experte.
Ein spannender, vielversprechender Ansatzpunkt für die zukünftige Behandlung des Multiplen Myeloms und Vortragsthema des Forums ist das Tumormikromilieu. Das histologische Umfeld der Tumoren ist eine heterogene Masse aus zellulären Anteilen, extrazellulärer Matrix und Sekreten. „Wir wollen noch besser verstehen, welche Verbindungen zwischen der Tumormikroumgebung und der Entwicklung der Erkrankung bestehen und wie wir dieses Wissen für die Krebstherapie nutzen können“, umreißt Prof. Einsele.
Neben Erläuterungen zu den derzeitig wichtigen Diagnoseverfahren widmet sich das Myelom-Forum ferner auch seelischen Aspekten. Konkret wird es Handreichungen dazu geben, was die Betroffenen für sich selbst tun können, um psychische Belastungen zu reduzieren und mehr Lebensqualität zurückzugewinnen.
Die Veranstaltung in der Mainaustr. 42 in Würzburg startet um 15:00 Uhr. Nach jedem Vortrag und bei der abschließenden Diskussionsrunde gegen 17:15 Uhr haben die Teilnehmenden Gelegenheit, individuelle Fragen zu stellen.
Die Teilnahme am Forum ist kostenlos, eine Spende von 10 Euro an die Stiftung „Forschung hilft“ wird jedoch gerne entgegengenommen. Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl ist eine Anmeldung bis 26. Juni 2023 wichtig bei Gabriele Nelkenstock, der Selbsthilfebeauftragten des UKW, unter E-Mail: selbsthilfe@ukw.de.
Das genaue Programm findet sich im Veranstaltungskalender unter www.ukw.de/medizinische-klinik-ii.
Beim Multiplen Myelom entarten im Knochenmark bestimmte Immunzellen. Sie überfluten den Körper mit fehlerhaft produzierten Antikörpern, unterdrücken durch ihr aggressives Wachstum die Blutbildung und schädigen durch verstärkten Knochenabbau das Skelett. In Deutschland erkranken pro Jahr etwa 5000 bis 6000 Menschen an dieser Untergruppe des Lymphknotenkrebses.
Die gesamte Pressemitteilung des Universitätsklinikums Würzburg finden Sie hier.